Bevor die Fastenzeit beginnt will man auch in der Schweiz noch einmal die Sau rauslassen und allen möglichen Sinnesfreuden frönen, dabei mit Masken und Verkleidungen vorübergehend eine andere Identität annehmen. In der Schweiz gibt es verschiedene Fastnachtsbräuche. Vor allem die Baseler Fasnacht gilt als besonders gross und aufwendig, aber auch in Luzern wird gerne und gut gefeiert.
Baseler Fasnacht
Die Baseler Fasnacht ist weltberühmt. Anders als der rheinische Karneval, der Fröhlichkeit und Ausgelassenheit symbolisiert, ist die Baseler Fasnacht ernst und geordnet. Seit dem 16. Jahrhundert wird in Basel am Montag nach Aschermittwoch Fasnacht gefeiert. Um vier Uhr morgens, wenn noch alles schläft, startet in Basel der Zug. Allen voran marschieren die Trommler, die die noch müden Baseler aus den Betten holen. Beim sogenannten Morgenstreich wird der Morgenstreich-Marsch gespielt. Nur echte Baseler sind in der Lage, den entsprechenden Marschschritt zu gehen, so die Legende. Auch mit der Politik wird bei der Baseler Fasnacht abgerechnet. Mit thematischen Laternen, die bis zu vier Meter hoch sind, werden verschiedene Motive gezeigt. Als Gast sollte man vermeiden mit Blitzlicht zu fotografieren oder lustige Kostüme und Pappnasen zu tragen. Mit dem Morgengrauen ist der Morgenstreich auch schon wieder vorbei. Die Baseler gehen nun alle zur Arbeit. Am Nachmittag findet der Cortège statt, ein weiterer Umzug, bevor es Abends in die Baseler Kneipen geht. Dort halten Schnitzelbänker satirische Spottreden über Politiker und andere berühmte Person, oder diese, die es gerne wären. Am Fasnachtsdienstag übernimmt die Guggenmusik das Zepter, kostümierte Musiker beschallen die Stadt mit Musik. Der Fasnachtsmittwoch ähnelt dem Montag, nur ohne Morgenstreich.
Karneval in Luzern
In Luzern läuft es ein bisschen anders ab. Am schmutzigen Donnerstag weckt ein lauter Knall und ein Feierwerk die Luzerner um fünf Uhr morgens. Das Feuerwerk kündigt die Rückkehr des Bruder Fritschi in die Stadt an. Er ist der älteste Fastnächtler in Luzern. Der Legende nach soll er jedes Jahr am Fastnachtstag im Gasthaus „Safranstube“ sein gesamtes Geld verzecht haben. Davor soll er Spenden gesammelt haben, um jedem Luzerner, egal ob arm oder reich, ein Glas Wein auszugeben. In Luzern sind die Umzüge am Fastnachtstag durch Guggenmusik, Verkleidung, Masken, Fell und Hörner geprägt.
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