Römerstadt in Avenches

Eine spannende Zeitreise gefällig? Wie wäre es beispielsweise mit einem Ausflug zu einem der ältesten Orte der Schweiz? Im heutigen Avenches am Südrand der Broye-Ebene schlägt nicht nur das Herz von Historikern höher. Hier wandelt man auf den Spuren der alten Römer und bestaunt ihre Hinterlassenschaften – im Museum und unter freiem Himmel.

Alte Zeiten wieder aufleben lassen
Die Römer nannten Avenches früher Aventicum. Zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert nach Christus handelte es sich bei dieser Siedlung um die größte römische Stadt auf Schweizer Boden – mit mehr als 200 000 Einwohnern. Kein Wunder, dass hier einige Überreste der vergangenen Zeiten zurückgeblieben sind. Wer sich heute an diesen geschichtsträchtigen Ort in der Nähe von Bern begibt, sollte sich unbedingt das gut erhaltene Amphitheater ansehen. Es befindet sich am östlichen Ausgang der Altstadt. Dank der Restauration kann es sogar wieder genutzt werden: Im Sommer finden dort die Opernfestspiele von Avenches statt. Aber auch ein römisches Theater ist noch gut in Schuss – hier findet man die klassische Halbkreisform vor.

Außerdem gibt es noch Überreste einer Tempelanlage, von Thermen, des Kapitols und der früheren Umfassungsmauer mit ihren Toren zu besichtigen. Immer wieder werden hier neue archäologische Funde gemacht. Dadurch ergibt sich ein spannender Rundgang durch die Stadt, der durch Informationstafeln geleitet wird. Man kann sich aber auch für eine Führung anmelden.

Historische Zeitreise für Hobby-Archäologen
Möchte man noch tiefer in die Geschichte eintauchen, besichtigt man auch das dortige Römermuseum. Es befindet sich direkt im mittelalterlichen Turm neben dem Eingang des Amphitheaters. In einer Dauerausstellung werden Skulpturen, Grabmonumente, Mosaike, Steininschriften und ganz unterschiedliche Gegenstände aus dem Alltagsleben dargestellt – wie Schmuck, Spiele und Amphoren. Wechselnde Sonderausstellungen zeigen noch mehr Einblick in die archäologische Arbeit. Die historischen Mauern des Turms geben dem Ganzen eine ganz besonders authentische Note. Beinahe vergisst man wirklich, in welchem Jahrhundert man sich eigentlich befindet.